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Osnabrücker Studierende auf den Spuren der Täuferinnen und Täufer in Münster

Zweiter kirchengeschichtlicher Studientag an der Universität Osnabrück erneut ein Erfolg – Kooperationsprojekt von evangelischen und katholischen Kirchenhistorikerinnen und Kirchenhistorikern an der Universität Osnabrück ging in die nächste Runde

13. Juni 2025, Martin Belz

Die Teilnehmenden des Studientages vor der Lambertikirche in Münster

Die Teilnehmenden des Studientages vor der Lambertikirche in Münster (c) Universität Osnabrück | Luca Wijsbeek

Die Teilnehmenden des Studientages in der Kirche der Baptistengemeinde in Münster

Die Teilnehmenden des Studientages in der Kirche der Baptistengemeinde in Münster mit Pastorenpaar Enders (c) Universität Osnabrück | Kathleen Burrey

Wer waren die Täuferinnen und Täufer, deren Bewegung im Zeitalter der Reformation entstand? Welche religiösen Vorstellungen leiteten sie? Wie kam es dazu, dass sie in Münster vorübergehend die Macht übernehmen konnten? Und wie wird Täufertum heute gelebt?

Diesen Fragen widmete sich der zweite kirchenhistorische Studientag an der Universität Osnabrück, der von den Kirchenhistorikerinnen und Kirchenhistorikern der Institute für Evangelische und Katholische Theologie am 11. Juni 2025 organisiert wurde. Nach dem großen Erfolg des ersten Studientages im letzten Jahr (zum Bericht siehe hier) ging es dieses Mal mit rund 25 Studierenden nach Münster in Westfalen, den Schauplatz des berüchtigten Täuferreiches von 1534/1535. Die Veranstaltung stand unter dem Titel: „Auf den Spuren der Täuferinnen und Täufer in Münster. Eine erinnerungsgeschichtliche Exkursion im Rahmen des Täuferjubiläums (500 Jahre Täuferbewegung)“.

Als Ausgangspunkt der konfessionell-kooperativen Lehrveranstaltung nahmen die Organisatorinnen und Organisatoren den historischen Beginn des Täufertums, der sich 2025 zum 500. Mal jährt: Im Januar 1525 fand in Zürich die erste Glaubenstaufe statt. Daran erinnern dieses Jahr Gemeinden und Kirchen, die in der Tradition der reformatorischen Täuferbewegung stehen oder sich mit ihr verbunden fühlen, im Rahmen eines vielfältigen Veranstaltungsprogramms.

Das Gedenkjahr nahmen auch die Osnabrücker Kirchenhistorikerinnen und Kirchenhistoriker zum Anlass, um zum einen den Blick auf die Anfänge des Täufertums zu richten sowie zum anderen gegenwärtige Glaubenspraxis von Konfessionen, die in der Tradition der Täuferbewegung stehen, kennenzulernen. Die halbtägige Exkursion setzte bei den Münsteraner Ereignissen an: Dr. Jan Matthias Hoffrogge (Münster) nahm eine Studierendengruppe mit auf einen erinnerungsgeschichtlichen Stadtrundgang beginnend bei den berühmten Körben an der Lambertikirche, während sich eine zweite Studierendengruppe unter der fachkundigen Leitung von Dr. Bernd Thier (Münster) im Stadtmuseum auf die historischen Spuren des Täuferreiches begab. Im Anschluss fanden beide Gruppen in der Baptisten-Gemeinde Münster wieder zusammen, wo mit dem Pastorenehepaar Enders ein lebhaftes Gespräch über Glauben und Gemeindeleben der Baptisten sowie über den innerchristlichen Dialog entstand.

Mit diesem Programm bot der Studientag vielfältige Einblicke in Geschichte und Gegenwart des Täufertums sowie das Zusammenleben und den Austausch der Konfessionen. In ihrem Feedback äußerten sich die Studierenden sehr positiv über das innovative und konfessionsübergreifende Lehr-Lern-Format des Studientages, ein Lob, das die Organisatorinnen und Organisatoren der Veranstaltung – Prof. Dr. Steffie Schmidt, Laura-Marie Mork PhD und Dr. Andreas Liese von der Juniorprofessur für Geschichte des Christentums am Institut für Evangelische Theologie sowie Prof. Dr. Martin Belz, Kathleen Burrey M. Ed. und Dr. Markus Zimmer von der Juniorprofessur für Kirchen- und Christentumsgeschichte am Institut für Katholische Theologie – gerne aufnahmen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der in den nächsten Jahren geplanten Einführung des Christlichen Religionsunterrichts (CRU) in Niedersachsen bieten solche konfessionsübergreifenden Veranstaltungen im Rahmen des Theologiestudiums einen besonderen Mehrwert, wie die Teilnehmenden und die Dozierenden am Ende des Tages übereinstimmend bilanzierten.