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Veranstaltungsdetails

Verantwortung in Wissenschaft und Forschung - Ethische Herausforderungen in christlicher Perspektive

3.562

Dozenten

Beschreibung

Wenn Menschen in einer förderlichen Entwicklungsumgebung aufwachsen, fragen sie von klein auf nach dem Wieso, Weshalb und Warum. Der forschende Umgang mit der Wirklichkeit scheint demnach eine anthropologische Grundgegebenheit zu sein. Schon für Aristoteles gehörte das Streben nach Wissen zum Wesen des Menschen. Neugierde und Wissensdurst sind dem vernunftbegabten „Mängelwesen“ Homo sapiens offensichtlich in die Wiege gelegt.
Wissenschaft und Forschung zu betreiben, gehört einerseits zu den Menschen- und Grundrechten. Andererseits kann es vorkommen, dass im Rahmen von Wissenschaft und Forschung die Rechte Dritter missachten werden, bis hin zu schwerer Traumatisierung oder sogar mit Todesfolge.
Wissenschaft und Forschung sind niemals wertfrei oder frei von Interessen. Ohne Interessen gäbe es sie überhaupt nicht. Zudem werden sie nie im luftleeren Raum betrieben. Sie sind vielmehr stets eingebettet in ethische, politische und rechtliche Zusammenhänge. Freiheit und Verantwortung sind dabei die zentralen normativen Pole, zwischen denen sie sich bewegen.
Bei der Ethik von Wissenschaft und Forschung geht es nicht nur um eine Ethik der Ziele, also um die Frage, ob diese ethisch gerechtfertigt sind, sondern ebenso sehr um eine Ethik der Mittel sowie eine Ethik der Folgen. Ähnlich wie es eine Technikfolgenabschätzung braucht, so ist auch eine vorausgehende Abschätzung der Auswirkungen von Wissenschaft und Forschung erforderlich. Wann sind sie zulässig, wann notwendig, wann sollten sie unterbleiben?
Themen werden sein: Utilitarismus versus Ethik der Würde und Rechte, der Nürnberger Kodex von 1947, das Manhattan-Projekt und die Göttinger Erklärung von 1957, das Milgram-Experiment, Forschung an nicht einwilligungsfähigen Menschen, Recht auf Wissen versus Recht auf Nichtwissen, Tierversuche, die Problematik der Drittmittelforschung, Plagiate, Ethik-Kodizes und Ethik-Kommissionen, Whistleblowing in Wissenschaft und Forschung, …
Das Seminar will Einblicke geben in ein hoch brisantes, aber von Seiten der Theologie noch zu wenig bedachtes Feld angewandter Ethik. Dass diese Fragen auch Studierende betreffen, zeigen nicht zuletzt die zahlreichen Fälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten.

Weitere Angaben

Ort: 15/133
Zeiten: Di. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Dienstag, 11.04.2017 10:00 - 12:00, Ort: 15/133
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Studienbereiche

  • Katholische Theologie > Systematische Theologie > Systematische Theologie: Christliche Sozialwissenschaften